
Laufend zurück ins Leben – Gewinnspiel
Mittwoch, 22.03.2023
Gastautor: Elmar Sprink
© Foto: David Newton/Photopositive
In diesem Beitrag erzählt Dir Elmar Sprink von seinem Weg nach der Herztransplantation zurück zum Marathon. Zudem verrät er Dir seine persönlichen Tipps & Tricks. Im Gewinnspiel weiter unten kannst Du ein Lauf-Coaching mit ihm, inklusive Ernährungsberatung und Leistungsdiagnostik, gewinnen!
Als ich im Sommer 2012 kurz nach meiner Herztransplantation, um genau zu sein war das 3 Wochen nach der Operation, wieder 400 Meter gehen konnte, brauchte ich für diese kurze Runde 31 Minuten und war damit weit entfernt vom Laufen und noch weiter entfernt von einem Halbmarathon oder gar einem Marathon. Trotzdem malte ich mir in meinem Kopf schon ganz andere Dinge aus und steckte mir Ziele, die, was das Laufen anbelangt, über der Distanz eines Marathons hinaus gingen. Aber wie sollte ich das schaffen?
Der lange Weg zurück zum Marathon
Auf einen Zettel schrieb ich mir alle Dinge auf, die ich gerne wieder erreichen wollte. Aber ok, zunächst sollte man natürlich kleine Brötchen backen. So stand unter anderem auf dem Blatt Papier auch eine 7,6 Kilometer lange Laufrunde durch den Kölner Stadtwald, die ich vor der Herzgeschichte sehr oft gelaufen war. Die wollte ich wieder schaffen. Und danach den 10 Kilometer Osterlauf 2013 in Paderborn.

Meine Herangehensweise war für diese außergewöhnliche Situation nach der Herztransplantation sicherlich etwas abenteuerlich und ich würde es aus heutiger Sicht auch detaillierter planen, aber geklappt hat es am Ende auch so.
Mein Training sah wie folgt aus: Das Anziehen meiner Laufsachen dauerte länger als der Lauf an sich. Ich war anfangs muskulär einfach nicht in der Lage weiter als 500 Meter zu laufen. So bin ich im Januar 2013 in der ersten Woche 3x 500 Meter gelaufen und habe die Strecke dann pro Woche um 500 Meter erhöht. Kurz vor dem Osterlauf schaffte ich dann tatsächlich das erste Mal die 7,6 Kilometerrunde. Naja, um ehrlich zu sein war ich damals über jede rote Ampel, die auf dem Weg lag, äußerst dankbar. Geduld, Ausdauer und Beharrlichkeit führten aber zum Ziel und ich fühlte mich fit für die 10 Kilometerstrecke, die ich dann an Ostern 2013 in 58 Minuten bewältigte.
Was ich wohl intuitiv richtig gemacht hatte, war es mir Ziele und Zwischenziele zu setzen und Freunde ins Boot zu holen, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Zusätzlich begab ich mich im April 2013 in die professionellen Hände der Firma HYCYS, die seitdem für meine Trainingspläne zuständig sind. Den ersten Halbmarathon nach der Transplantation bewältigte ich im Oktober 2013 in Köln – auch ganz ohne rote Ampeln.
Insgesamt habe ich seit 2013 nun an weit über 150 Ausdauerevents erfolgreich teilgenommen. Darunter 9 Ironman, 18 Ironman 70.3, der Transalpine Run, das Cape Epic, der ZUT Ultra und viele mehr.
Es wurde Zeit mein Training umzugestalten
Aber was hat sich seither an meinem Training geändert? Ich habe einen Trainer an meiner Seite und bekomme meine Trainingspläne angepasst an meine Saisonziele und abgestimmt auf meine persönlichen Leistungswerte, die ich regelmäßig ermitteln lasse. Es gibt hier für Läufer einige Möglichkeit, um die jeweils persönliche Leistungsfähigkeit zu ermitteln. Die Spiroergometrie auf dem Laufband ist sicherlich der Goldstandard. Sie ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem durch Messung der Atemgasse während der körperlichen Belastung, die Reaktion von Herz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel sowie die kardiopulmonale Leistungsfähigkeit ermittelt wird.
Ein Laktatstufentest auf dem Laufband oder auf einer Laufbahn ermittelt neben der Herzfrequenz auch die Laktatkonzentration im Blut. Je nach Größe des Geldbeutels, liefern beide Verfahren Daten wie Herzfrequenz und Geschwindigkeit (Minuten pro Kilometer) an der anaeroben Schwelle, die zur Trainingssteuerung sehr wichtig sind. Die Spiroergometrie ermittelt darüber hinaus noch Werte wie die maximale Sauerstoffaufnahme, die maximale Laktatbildungsrate, etc.
Generell sind beim Laufen diese Trainingsbereiche interessant:
- Regenerationsbereich (R): bis 60% der maximalen Herzfrequenz (HFmax)
- Grundlagenausdauer 1 (GA1): 60-70% der HFmax
- Grundlagenausdauer 2 (GA2): 75-85% der HFmax
- Entwicklungsbereich (EB): 85-95% der HFmax
- Spitzenbereich (S): über 85% der HFmax
Mit den Ergebnissen des Leistungstests kann man das Training dann perfekt steuern und sich Woche für Woche leistungsmäßig steigern.
Mehr Fokus auf Ernährung und Regeneration
Das Thema Ernährung und Regeneration spielt neben dem Training an sich eine ebenso wichtige Rolle. Grobe Fehler in der Ernährung oder viel zu wenig Schlaf können dazu führen, dass man leistungsmäßig stagniert, jeden Infekt aufschnappt oder sich gar verletzt. Es ist wichtig sich vor, während und nach Trainingseinheiten richtig zu versorgen. Gerade bei längeren Einheiten ist es auch sehr wichtig in der Einheit etwas zu sich zunehmen. Wenn es Richtung Marathon geht, sollte man sich mit dem Thema Ernährung im Wettkampf beschäftigen. Bedeutet sich mit Gels zu versorgen oder auch Getränke auszuprobieren. Im Idealfall testet man die Produkte, die es an Tag x vom Veranstalter gibt oder nimmt sich seine eigene Verpflegung mit.
Ich persönlich setze auf die Produkte der Firma Jentschura und meine Favoriten sind MorgenStund, WurzelKraft und zur Regeneration das basische Bad MeineBase. Im Wettkampf vertraue ich auf Powerbar.
Wenn es um Rezepte geht, schaut gerne einmal hier vorbei:
– wheresthefood.de
Viel Spaß beim Training und bleibt gesund!
Elmar
Elmars Geschichte hat Dich zum Laufen motiviert?
Gewinne ein Lauf-Coaching mit ihm!
Egal ob Laufanfänger oder erprobter Läufer: mit einem Profi wie Elmar an Deiner Seite läuft es sich noch besser. Er begleitet Dich 5 Monate bei Deiner Marathonvorbereitung, erstellt Dir einen Trainingsplan und tauscht sich regelmäßig mit Dir aus. Was Du dafür tun musst? Schreib uns bis zum 12.04.2023, 10 Uhr unter diesem Beitrag einen Kommentar, warum Du am Köln Marathon teilnehmen willst und Elmar als Coach an Deiner Seite brauchst. Weitere Infos findest Du in den Teilnahmebedingungen.

Du möchtest mehr zu Elmar und seiner Geschichte erfahren? Dann schau Dir mal das Interview an, was wir vergangenes Jahr mit ihm geführt haben.
Bei mir steht seit Jahren der Wunsch ganz oben auf der Liste mal einen HM zu laufen.
Nachdem mein Rücken mit Anfang 30 Probleme machte hätte ich den Traum vom Laufen fast aufgegeben. Nach 6 langen Jahren auf und ab und verschiedenen Therapien, einer Reha und ner OP war ich es dann satt und habe mich entgegen der ärztlichen Meinung einfach wieder ans Laufen gewagt. Kopf aus..Laufschuhe an…mein Motto! Und siehe da…Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappte es immer besser und mein Rücken machte ständig weniger Probleme.
Aber wo der Traum greifbar wurde denn 10km hatte ich schon in einem offiziellen Lauf geschafft und versuchte mich langsam im Training Richtung 15km zu bewegen kam mein seelischer Zusammenbruch durch eine schweren Burnout der mich wieder 3 Jahre kostete…. aber auch hier half mir am Ende wieder das Laufen.
Dem folge Corona.. was mich erneut Rauswurf..immer wenn ich dachte hey dieses Jahr schaffst du es…
Aktuell hat mich gerade eine gallenkollik mit anschließender OP wieder rausgeworfen….und das obwohl ich mich nach insgesamt 10 Jahre jetzt endlich mal zu einem HM angemeldet habe…:-( – du willst nicht wissen wie oft ich mich in den 10 Jahren zu einer Leistungsdiagnostik angemeldet habe und ob du es glaubt oder nicht…ich war noch nie da weil immer etwas dazwischen kam…
Du bist wirklich mein Vorbild …immer wieder sich durch zu kämpfen…auch ich hoffe das das Durchhalten und immer wieder von Vorne anfangen mich irgendwann mit einem HM oder vielleicht ja sogar auch jemals mit einem richtigen Marathon belohnen wird. Würden mich über Unterstützung echt freuen!
Ich durfte Elmar Ende 2020 (leider nur online) bei einem TUM Medizin Event erleben. Seine Geschichte ist atemberaubend. Ich studiere zwar gar nicht, besuche aber aus eigenem Interesse schon seit längeren die Vorträge. Ich habe nämlich einen Herzfehler und mein Arzt hat mir zum Ausdauersport geraten. Mittlerweile bin ich schon mehrere Marathons gelaufen, mein Traum wäre es endlich SUB3 zu laufen (PB 3:03).
Ich bin nie richtig nach Trainingsplan gelaufen und würde mich über diese Gelegenheit mehr als freuen. Nicht nur, um meinen Traum zu verwirklichen, sondernd auch um Elmar mal persönlich kennenzulernen.
Ich drück mir die Daumen 🙂
Servus Elmar!
Ich bin 40 Jahre alt und als Exilbayer in Köln hab ich ein Herz ♥️ für die Berge. Da haben wir schon was gemeinsam!
Für den Generali Köln Marathon bin ich bereits angemeldet. Ebenfalls für RuK130 und den Carglass Köln Triathlon. Vor einer guten Woche auf Lanzarote hab ich mich spontan in meinen ersten Ironman 70.3 gestürzt, mich dem Wind entgegengestemmt und es bis über die Ziellinie geschafft.
Für den Rest dieses Jahres hab ich noch zwei Mitteldistanzen(inklusive Köln) und zwei Olympische geplant. Im August noch als Ausgleich die Besteigung der Weißkugel. Als krönender Abschluss dann der Köln Marathon, zugleich mein erster Marathon!
Seit einem Zusammenbruch 2018, hab ich die Liebe zum Ausdauersport für mich entdeckt und deine Geschichte finde ich extrem bemerkenswert und inspirierend.
Ich bin davon überzeugt, mit deiner Begleitung die nötige Fitness, Ruhe und Gelassenheit erreichen zu können, damit meine „Erstbesteigung“ der 42,195 km langen Strecke in Köln ein Erfolg wird!
In jedem Fall wünsche ich dir, dass du das, wofür du offensichtlich immer noch brennst, noch möglichst lange genießen kannst und ich würde mich freuen dich irgendwann einmal persönlich kennen zu lernen.
Bis dahin folge ich dir schon mal in den sozialen Netzwerken.
Herzliche, sportliche Grüße
Max
(X.VALENTYN auf Strava)
Es wäre eine tolle Herausforderung und gerade mit einem Coach an der Seite dürfte man nicht so schnell aufgeben. Ich finde es klasse, dass es diese Möglichkeit gibt und man seine Leistung dann beim Marathon anfordern kann. Ich wäre dabei. Echt klasse und tolle Herausforderung.
Lieber Elmar,
was für eine wahnsinnige Leistung!
Ich bin mir sicher, von dir kann jeder viel lernen und da würde ich mich sehr gerne anschließen. Einen Marathon bin ich schon gelaufen, einen weiteren habe ich jetzt 2mal erfolglos probiert, da ich krankheitsbedingt nicht starten konnte, bzw. abbrechen musste. In Köln zu laufen wäre ein Traum!